Die Ganzheitsmedizin traf sich erneut in Salzburg, im Kongresshaus, vom 20. bis zum 22. Oktober 2017. Dr. Farmini war dabei und fasst hier kurz die wichtigsten Informationen für uns zusammen.
Die Highlights aus den Hormonvorträgen
Ist die Anwendung der bioidenten Hormone evidenzbasiert?
Verglichen mit Medikamenten, existiert für die bioidenten Hormone eine viel breitere wissenschaftliche Evidenz, da die bioidenten Hormone seit viel längerer Zeit bekannt sind (seit 1930 die Sexualhormone).
Kann man Testosteron auch bei Frauen anwenden?
Ja, natürlich. Frauen brauchen, genauso wie Männer, Testosteron für die eigene Gesundheit. Es gibt etwa 105 publizierte, wissenschaftliche Studien über Testosteron bei Frauen. Frauen brauchen Testosteron für die mentale Sicherheit, das Muskelwachstum, die sexuelle Lust und andere Wirkungen. Hier einige Beispiele:
- Stressinkontinenz/Harnverlust: Die Anwendung von Testosteron reduziert die Stressinkontinenz in etwa 90% der Fälle (Lit: Kim MM 2017).
- Osteoporose: Die Gabe von Testosteron zusätzlich zu einer Hormontherapie verbessert die Knochendichte in der Hüfte (Lit: Miller BE 2000).
- Atherosklerose: Höhere Testosteronwerte senken das Risiko für Atherosklerose (Lit: Golden SH 2002).
- Sexualitätsprobleme, Libidomangel: Die Gabe von Testosteron, gemeinsam mit Östradiol erhöht die Anzahl der Orgasmen, bei Frauen, denen Gebärmutter und Eierstöcke operativ entfernt wurden (Lit: Schiavi BB 1987).
Bei der Einleitung einer Therapie mit Testosteron darf man nicht vergessen, dass das Gleichgewicht unter den Hormonen eine wichtige Rolle spielt, daher sollte man das Testosteron allein nie verschreiben.
Ist das Wachstumshormon auch für Erwachsene empfehlenswert?
- Ja, das Wachstumshormon ist ein potentes Antiaging-Hormon. Es festigt die Haut, somit wird sie straffer (Anti-Aging Med Ther 1997;1:10-28).
- Es reduziert das Fett und erhöht die Muskelmasse (J Clin Endocrinol Metabol 1993 Feb;76(2):309-17.
- Es erhöht den Antrieb und das Selbstbewusstsein (Anti-Aging Med Ther 1997;1:10-28).
- Es erhöht die Stressresistenz, reduziert Ängste und Weinerlichkeit (Anti-Aging Med Ther 1997;1:10-28).
- Wie einige andere Hormone, verlängert das Wachstumshormon die Dauer des tiefen Schlafes und der REM-Phase (J Endocrinology 1990; 33: 495-500).
Foto: Dr. Armando Farmini mit Dr. Thierry Hertoghe (Präsident der World Society of Anti-Aging Medicine (WOSAM) und der International Hormone Society (IHS) )