Gynäkologie – Vorsorgeuntersuchung
Gynäkologische Vorsorgeuntersuchungen sind wichtig, um mögliche Erkrankungen frühzeitig zu erkennen und schnell zu behandeln. Die Routineuntersuchungen verlaufen meist schmerzfrei und bieten eine gute Gelegenheit dem Arzt, in einem vertrauensvollen Gespräch, Fragen über Verhütungsmöglichkeiten oder Familienplanung zu stellen. Bei Symptomen wie Schmerzen im Unterleib, Blasenentzündungen und anderen Beschwerden gibt eine kompetente Betreuung Sicherheit und Klarheit.
Wie verläuft eine gynäkologische Untersuchung?
Die gynäkologische Untersuchung besteht aus vier Schritten:
- Inspektion der äußerlichen weiblichen Organe
- Abtasten der Beckenwand, Gebärmutter, Eierstöcke
- Krebsabstrich (PAP-Test)
- Ultraschall der Unterbauchorgane
Zu Beginn der Untersuchung, wird der Bereich der Schamlippen nach Auffälligkeiten untersucht, um Abszesse, farbliche Veränderungen (z. B. Lichen sclerosus oder Morbus Behҫet), Verletzungen, Zysten oder Tumore rechtzeitig zu erkennen.
Der Krebsabstrich wurde von einem griechischen Arzt, namens Papanikolaou eingeführt, daher die Abkürzung PAP-Abstrich. Zur Früherkennung eines Gebärmutterkarzinoms wird ein Zervixabstrich (Zervix = Gebärmutter) entnommen. Beim Verdacht auf eine Entzündung kann Vaginalsekret entnommen und unter dem Mikroskop auf Erreger untersucht werden. Die Ursachen für auffällige Abstriche sind entweder entzündliche Prozesse bakterieller, mykotischer oder viraler Ursache oder die Folge einer hormonellen Dysbalance.
Was bedeuten die Befunde der PAP-Abstriche?
Hier ist eine Liste der möglichen Ergebnisse:
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Nicht beurteilbar | Wiederholung notwendig |
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Normales Zellbild | Kontrolle in 1 Jahr |
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Entzündliche Veränderung | Kontrolle nach 6-12 Monaten |
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Stärker ausgeprägte entzündliche und/oder degenerative Veränderungen | Kontrolle kurzfristig, evtl. Biopsie |
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Leichte/mäßige Zellveränderung | Kontrolle kurzfristig, evtl. Biopsie |
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Auffällige Drüsenzellen des Gebärmutterhalskanals/der Gebärmutterschleimhaut | Kontrolle, Curettage |
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Mäßige/schwere Zellveränderung | Konisation oder Biopsie |
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Zellen von Gebärmutterhalskrebs | Curettage/Kolposkopie/Biopsie |
Das Abtasten der Geschlechtsorgane ist hilfreich bei der Entdeckung von druckempfindlichen Punkten, die auf Infektionen oder Zysten hinweisen können.
Die Ultraschalluntersuchung (Vaginalsonographie) dient der Beschreibung der Struktur der Gebärmutter und der Eierstöcke, sowie der Ausmessung von eventuellen Zysten oder Myomen. Die Struktur der Gebärmutter und der Eierstöcke, genauso wie die der Brüste, geben ein Bild über die hormonellen Verhältnisse im Körper.
Fixer Bestandteil jeder gynäkologischen Untersuchung ist die Inspektion, Tastuntersuchung und der Ultraschall (Sonographie) der Brüste und der Achselhöhlen. Dabei wird nach auffälligen Verhärtungen im Brustgewebe getastet und auf eventuell aus den Brustwarzen auftretendes Sekret geachtet.
Im Anschluss an die gynäkologische Untersuchung werden die Ergebnisse besprochen und, falls notwendig, ein Therapieplan erstellt.
Unabhängig von der Vorsorgeuntersuchung sollten Sie einen Frauenarzt aufsuchen, wenn Sie folgende Symptome bemerken:
- Blutungen und/oder Schmerzen beim Geschlechtsverkehr
- Knoten oder andere Auffälligkeiten der Brust
- Aussetzen der Periode auch bei einmaligem Vorkommen
- Geschwüre in der Genital- oder Afterregion
- Unregelmäßige Periodenabstände ohne ersichtlichen Grund
- Jucken oder Brennen in der Scheide
- Starke Krämpfe während der Menstduation im Unterleib
- Starker Ausfluss
- Unerklärliche Schmerzen im Unterleib
- Gebärmuttersenkung
- Besonders starke Menstduationsblutungen
Häufige Beschwerden
Blasenentzündung (Zystitis)
Die Blasenentzündung ist eine Entzündung der Harnwege und ein sehr weit verbreitetes Symptom in allen Altersstufen, besonders bei Frauen. Oft verläuft sie harmlos, ist jedoch durch den schmerzhaften Harndrang, sehr unangenehm.
- Ursache: Verkühlung, psychische Belastung, Bakterium Escherichia coli
- Diagnose: Urintest
- Therapie: Natürliche Hausmittel (Dr. Farminis Zaubertrank, siehe Downloads), Antibiotika
Juckreiz (Pruritus)
Juckreiz ist ein Symptom, das Frauen jedes Alters betreffen kann.
- Ursache: Infektionen (Bakterien, Pilzen), Hormonmangel (Östradiol, Testosteron), Reiz durch Intimpflegeprodukte.
- Diagnose: Bluttest, Speicheltest, Abstrich
- Therapie: Ursachenabhängig
DNA-Zytometrie
Die DNA-Zytometrie ist eine Methode, die der weiteren Abklärung auffälliger Krebsabstriche (PAP-Tests der Gruppe 3, 3d und 4) dient. Dabei wird ein Abstrich aus dem Gebärmutterhals entnommen. Diese Methode wird nicht in der Vorsorgeuntersuchung angewendet.
HPV
Das Humane Papilloma Virus (HPV) kann sich in der Haut und der Schleimhaut einnisten. Die Durchseuchungsrate beträgt bei Frauen, zwischen 20 und 24 Jahren, 25 Prozent.
- Übertragung: Diese Infektion ist durch sexuellen Kontakt übertragbar.
- Inkubationszeit: 4 Wochen bis mehrere Monate
- Risikofaktoren: stark wechselnde Sexualpartner, Drogen, Geschlechtsverkehr ohne Kondom, bereits vorhandene Infektionen (Herpes, HIV), Immunsuppression (Unterdrückung des eigenen Immunsystems durch z. B. Medikamente)
- Beschwerden: Häufig spürt man keine Symptome, selten Juckreiz oder Brennen.
- Folgen:
- Verschwindet unbemerkt
- Feigwarzen (Condylomata acuminata) entstehen. Das sind Wucherungen, die meist an den äußeren Geschlechtsorganen, wie auch am Muttermund, in der Scheide und am Anus auftreten. Dafür sind häufig die HPV-Serotypen 6 und 11 (seltener 40, 42, 44, 50, 61) verantwortlich.
- Eine Vorstufe von Gebärmutterkrebs wird hervorgerufen (PAP III/IV).
- Info: Eine Infektion durch HPV heißt lange nicht, dass man Krebs entwickelt. Die meisten Frauen und Männer erleben mindestens einmal im Leben eine solche Infektion, ohne sie zu bemerken.